Am Freitag des ersten Maiwochenendes trafen zehn Stabführer/innen aus den Spielmannszügen Dresden, Mutzschen, Radeberg, Lommatzsch, Wurzen, Nossen und Bischofswerda in Herzogswalde ein, um Neues zu lernen und Gewohntes zu hinterfragen. Für mich war es wie für die Mehrheit der anderen der erste Stabführerlehrgang.

Nach dem Abendbrot am Freitagabend setzten wir uns zuerst zusammen, um uns gegenseitig etwas besser kennenzulernen. Jeanine-Lysette Eisner (SZ Radeberg) und Julia von Durschefsky (SZ Mutzschen) fungierten als Dozentinnen. Sie nutzen den Austausch um sich einen Überblick über bereits erworbene Erfahrungen der Teilnehmer zu verschaffen.

Vorerst ging es theoretisch weiter. Wir studierten und diskutierten die aktuelle Stabführerordnung des LMSV. Jeanine, Julia und Tom wiesen uns auf Schwerpunkte und hochfrequente Fehlerquellen hin.

Trotz der sachlichen Textgrundlage gab es aufgrund einiger Anekdoten genügend Anlass zur guten Laune.

 

Am Samstag ging es dann gleich nach dem Frühstück raus auf den Hof, um die Theorie in die Praxis umzusetzen. Geübt wurde alles: von der Grundstellung über das Taktieren bis zur Schwenkung. Es gab viel zu lernen, zu verbessern und sich selbst zu hinterfragen.

Nachdem sich Kopf und rechter Arm in der Mittagspause etwas regenerieren konnten, trafen wir uns anschließend wieder im Schulungsraum.

Nun wurden wir für die zweite Grundlage der Stabführung sensibilisiert. Neben der korrekten Ausführung der Stabzeichen, tragen wir Stabführer noch eine ganz besondere Verantwortung, welche mir bis dahin gar nicht so bewusst war. Unsere zwei Dozentinnen verdeutlichten uns, welche Vorbildfunktion unserem Amt innewohnt und welche Tugenden man deswegen an den Tag legen sollte. Besonders interessant war die nonverbale Kommunikation mit dem Zug und die Außenwirkung auf das Publikum.

 

 

Nach dem Kaffeetrinken ging es dann wieder raus auf den Hof, nun wurde das Schwenken und Melden geübt. Vor dem Abendbrot durchliefen wir noch einen Parkour mit allen wettkampfrelevanten Elementen. Dieser wurde als Video festgehalten. Dessen Auswertung fand nach dem Essen im Ausbildungsraum statt. Alle konnten für sich Fortschritte und Verbesserungspotenzial feststellen. Diese wurden am Sonntag nach dem Frühstück noch einmal aufgegriffen, bevor alle wieder die Heimreise antraten.

 

Im Vorfeld hatte ich gewisse Erwartungen an den Lehrgang gehabt, die sogar übererfüllt wurden, sodass ich am Sonntag nicht nur einen schweren rechten Arm, sondern auch mehr Wissen, Können und Motivation mit nach Hause nehmen konnte.

 

Jörn Ganze, Bischofswerdaer Spielleute

 

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