Erfahrungsbericht WAMSB Rastede 2024:
Fanfarenzug Crimmitschau e.V.
Unsere Reise zur Weltmeisterschaft in Rastede startete am 28.06.2024 mitten in der Nacht. Wir Vereinsmitglieder trafen uns gegen 03:00 Uhr am Haus der Vereine in Crimmitschau, bis auf eine Person. Unsere liebe stellvertretende Leitung hat es verschlafen. OneBandOneFamily tragen wir mit Stolz. Also machten sich zwei auf den Weg zu ihr und zeigten Zusammengehörigkeit und klingelten so oft am Haus, dass auch die anderen Familienmitglieder wach geworden sind und sie wecken konnten. Was für eine Aufregung…, aber es hat geklappt und die drei kehrten gemeinsam zum Treffpunkt zurück. Alle Sachen und Instrumente wurden zur Bushaltestelle getragen, wo dann auch der Reisebus um 04:00 Uhr eintraf. Trotz anfänglicher Probleme in der Planung mit der Beladung unserer Instrumente konnte alles geklärt werden und nur 20 Minuten später war schon alles im Bus verstaut. Wir machten uns gemeinsam mit einem wirklich tollen Busfahrer auf den Weg nach Rastede. Die Stimmung im Bus war sehr durchwachsen. Von Aufregung über Müdigkeit und Gelöstheit war alles dabei, aber die meisten waren definitiv durstig und voller Neugier auf das Wochenende. Nach ein paar Getränken wurde dann auch schon viel gesungen, getanzt und gelacht. Die Stimmung wandelte sich in aufkommende Müdigkeit, es wurde ruhiger und die Fahrt verging dann wie im Flug. Wir schauten auf die Uhr, es war schon 11:30 Uhr und wir befanden uns in Rastede. Ein Vereinsmitglied ist mit seinem Privatauto selbstständig nach Rastede gefahren und hat sich um alle Formalitäten vor Ort gekümmert, sodass wir in Ruhe ankommen und unsere Zimmer einrichten konnten. Ein kleines Geschenk in Form einer Trinkflasche gab es für jedes Vereinsmitglied. Ein gut durchdachtes Geschenk für jeden und im Alltag auch sehr nützlich.
Im Anschluss haben wir uns auf den Weg zum Mittagessen gemacht und haben uns die Darbietungen der anderen Vereine angeschaut. Wir sahen unter anderem eine sehr starke Präsentation vom Fanfarenzug Markleeberg. Dieser interessierte uns natürlich sehr, da wir ab und an Auftritte gemeinsam absolvieren. Nach den Präsentationen machten sich die ersten auf den Weg in die Unterkunft. Letztendlich war der Tag sehr lang für uns alle und gemeinsam ließen wir den Abend in gemütlicher Runde ausklingen. Guten Morgen hieß es 06:00 Uhr für die ersten welche sich schnell duschen gehen wollten bevor alle Spielleute wach sind. Leider mussten wir feststellen, dass sich diese nicht in der Schule befinden und sich der Weg wie eine Stadtwanderung angefühlt hatte. Auch wurden einige Toiletten abgesperrt wodurch sich viel Stau gebildet hat, denn einige Spielleute haben sich dazu entschieden sich an den Waschbecken auf den Toiletten zu waschen. Nach einem kleinen und überschaubaren Frühstück in der Sonne, welches wir Sachsen definitiv besser können, da es für den ein oder anderen leider nur eine Kinderportion war, haben die Mädels angefangen ihre Haare für die Show zu flechten. Langsam stieg die Aufregung und Anspannung an. Unter anderem weil unser Bus und unsere musikalische Leitung noch nicht da waren. Es war doch aber noch so viel zu erledigen und wir haben doch keine Zeit….Doch, wir hatten noch genug Zeit. Es war nur die innere Anspannung und Aufregung, welche manche nervös gemacht hat. Als dann alle Mitglieder und Instrumente da waren, konnten wir uns vorbereiten und die Instrumente putzen und stimmen. Nach einer kleinen Erwärmung haben alle ihre Auftrittskleidung angezogen und sich vor der Schule versammelt. Hier kam einer der emotionalsten Momente vom Wochenende, eine Motivationsrede von unserem Chef. Umarmt in einem Kreis riefen wir “ OneBandOneFamily! ”, stellten uns in Marschformation auf und marschierten auf den Sportplatz der WAMSB in Rastede. Es folgten die längsten Minuten für uns, denn jetzt hieß es warten bis wir unsere Show präsentieren dürfen. Nun stand der Fanfarenzug Greiz auf dem Platz und zeigte eine verdammt gute Show.
Für uns bedeutete dies Aufstellung, denn nun sind wir dran! Einige von uns zeigten sich sehr entspannt, da sie dies als schönen Ausflug mit einem großen Auftritt gesehen haben und die anderen waren so aufgeregt, dass die Beine zitterten. Unser Stabführer startete den Einmarsch und unsere Show begann. Was war denn das? Die schnellsten 14 Minuten, mit den für uns besten Durchgang. Es lief perfekt und wir hatten den größten Spaß als Verein gemeinsam diese wunderschöne Show zu präsentieren. Mit Stolz und großem Lächeln marschierten wir vom Platz und nahmen uns mit Freudentränen in die Arme. Jetzt konnten wir durchatmen und uns die anderen Shows anschauen. Anschließend machten wir uns wieder auf den Weg zur Turnhalle, um sich noch einmal zu entspannen und sich für die Siegerehrung frisch zu machen. Andere tanzten lieber mit den Spielleuten aus Holland den Macarena. Zwei Frauen aus unserem Verein ist es jedoch aufgefallen, dass eindeutig zu wenig Getränke da sind. Fünf Männer machten sich also auf den Weg zum REWE und haben sich entschieden drei Kisten zu kaufen. Die Einkaufsliste, welche über WhatsApp von den anderen aus der Turnhalle geschickt wurde, musste auch abgearbeitet werden. Ware im Markt geholt, bezahlt und festgestellt, dass sie weder Rucksäcke haben noch genug Personen sind, um alles in die Turnhalle zu bringen. Eine super Idee kam auf eine fremde Person mit einem Transporter, einem Anhänger und einer Schubkarre zu fragen, ob er die Kisten für 10 € zur Schule fahren würde. Nach einem freundlichen ja wurden die 10 € und eines unserer jüngsten Mitglieder dem Mann überreicht, welcher dann nie an den anderen in Richtung Schule vorbei gefahren ist oder an der Schule gesehen wurde.
Die vier anderen, welche mit einkaufen waren, haben unseren 16- jährigen vergebens angerufen. An der Schule angekommen sahen sie ihn zum Glück wieder. Er war schon angekommen und die Kisten ausgeladen. Was da für ein riesen Stein vom Herzen gefallen ist, kann man sich gar nicht vorstellen. Seitdem fällt immer wieder der Spruch: ”Alles egal, hauptsache dem kleinen S. geht’s gut!” . 21:00 Uhr marschierten wir wieder musikalisch durch Rastede bis zum Sportplatz. Jetzt starteten wir recht schnell zum Einmarsch als gemeinsamer Sachsen-/Thüringenzug mit Greiz, Groitzsch, Lommatzsch und Markleeberg unter den Titeln “Leggiero und Frohe Klänge” auf den Platz zur Siegerehrung. Der Einmarsch aller Vereine war sehr lang und es dauerte über eine Stunde bis sich alle auf dem Sportplatz eingefunden hatten. Jetzt folgte die Wertung durch die Jury und wir haben unsere Punktzahl erfahren. Puh, ….defintiv ein Schlag ins Gesicht, denn wir hatten uns da mehr erhofft. Eine ziemlich strenge Wertung am Samstag. Wir waren aber nur ein Punkt hinter Greiz und obendrauf noch eine Silbermedaille zur Weltmeisterschaft. Was will man mehr? Wir sind natürlich absolut stolz auf unsere Leistung welche wir gemeinsam erreicht haben und das ganze wurde noch perfekt abgerundet mit einem wundervollen Feuerwerk am Nachthimmel von Rastede. Was das wohl gekostet hat!? Nun mussten wir uns aber ein wenig beeilen, denn das Wetter spielte nicht mehr so richtig mit. Also marschierten wir vom Platz und gingen schnell in die Unterkunft zurück. Mit ein paar Drinks haben wir den Abend gemütlich ausklingen lassen und verschwanden gegen 02:00 Uhr in unser Bett.
Am Sonntagmorgen hieß es Sachen packen und Instrumente in den Bus. Leicht verkatert fiel es manchen doch ein wenig schwerer, aber das ist ja bekanntlich selbstgewähltes Leid. Die Anstrengung vom Wochenende merkte man dann zunehmend auf der Heimreise und die ersten schliefen ein. Am meisten merkte man es bei den jüngsten Mitgliedern, welche das erste mal eine solche Ausfahrt mit dem Verein gemacht haben. Die anderen schauten über den Livestream die Auftritte der 12 Vereine an. 19:30 Uhr haben wir es dann geschafft. Wir sind am Haus der Vereine in Crimmitschau angekommen. Das restliche Essen wurde verteilt und jeder machte sich auf den Weg nach Hause. Was war denn das für ein aufregendes Wochenende? Für manch einen mag es eine einmalige Erfahrung gewesen sein, aber für andere vielleicht erst der Anfang für weitere Weltmeisterschaften.
Madeleine Rönicke, 28 J.
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